Seine Heiligkeit auf Durchreise in der Schweiz
Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama von Tibet musste sich schon vor Wochen einer Knie Operation in den USA unterziehen. Nachdem diese Operation sehr positiv verlaufen war, begann direkt danach, ebenfalls in den USA die ReHa (Rehabilitation).
5 Wochen später startete der Dalai Lama seine Heimreise in das indische Exil. Nicht aber ohne, wie schon bei der Hinreise in die USA, einen Stop in der Schweiz einzulegen. In den 1950er Jahren nahmen zahlreiche Schweizer Pflegeeltern tibetische Kinder nach ihrer Flucht bei sich auf. Mittlerweile ist die Population an Tibetern in der Schweiz auf rund 8.000 angestiegen.
Als bekannt wurde, dass Seine Heiligkeit bald zurück reisen wird, ersuchten die Tibeter in der Schweiz, für Seine Heiligkeit eine sogenannte Langlebenszeremonie (Tenshug) mit entsprechenden Gebeten durchführen zu dürfen. Seine Heiligkeit stimmte zu und versprach daran teilzunehmen.
Das war der Startschuss für eine aufwendige Planung durch die Tibetr Gemeinschaft in der Schweiz, gemeinsam mit dem Tibetbüro, ebenfalls im schweizerischen Genf etabliert. Die 8.000 geplanten Eintrittskarten waren so schnell ausverkauft, dass man sich entschloss noch einen Sektor im Züricher Hallenstadion zu öffnen und nocheinmal zusätzlich 2.000 Tickets anzubieten.
Am Freitagabend war es dann soweit und das Flugzeug mit Seiner Heiligeit und dessen Begleitern an Bord landete am Flughafen Zürich. Seine Heiligkeit residierte im Hilton Airport und wartete auf die Zeremonie am Sonntag den 25. August 2024.
Während es in den Tagen zuvor auch für schweizer Verhältnisse mit über 30 Grad und Sonnenschein sehr heiß war, hatte es das Wetter am Sonntag mit den Besuchern gut gemeint. In der Nacht hatte es zu regnen begonnen und die Themperatur kühlte auf angenehme 22 Grad ab. Ab 7h früh begann der Einlass in das züricher Hallenstadion und die 10.000 Besucher konnten ins Gebäude.
Neben zahlreichen Schweizern kamen Tibeter und Verehrer Seiner Heiligkeit aus ganz Europa zur Tenshug Zeremonie angereist. Alle waren da. Babys, kleine Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren. Manche Pensionisten waren schon auf Gehhilfen, oder den Rollstuhl angewiesen und alle hatten das freudige Lächeln das die sehr gute Stimmung noch weiter anhob und in der Halle eine tieffriedliche Stimmung erzeugte.
Pünktlich um 9h war es soweit, das Empfangskommitee in der Halle, bestehend aus jungen Tibeterinnen und Tibetern in traditionell, tibetischer Kleidung, oder in den Kostümen des Schneelöwen und Yak, begann vor der Bühne zu tanzen, um Seine Heiligkeit zu begrüßen. Gleichzeitig mit dem Beginn der Tänze erhoben sich 10.000 Besucher und hielten ihre mitgebrachten Khatas (tibetischer Begrüßungsschal zum Zeichen der Anerkennung des Respekts) in den gefalteten Händen und zollten damit dem Dalai Lama ihren Respekt.
Als Seine Heiligkeit zwischen all den Mönchen erstmals sichtbar wurde, brauste tosender Aplaus los und der Dalai Lama konnte die Stimmung zwischen all seinen Leuten genießen. Er winkte ein paar Mal den Tänzern und wurde dann zu seinem Thron gebracht. Es folgten Begrüßungsworte durch den Präsidenten der Tibeter Gemeinschaft der Schweiz und Begrüßungsworte durch Frau Thinley Chukki la, die Leiterin des Tibet Büros in Europa.
Danach begann auch gleich die Tenshug Zeremonie. Es folgten Gebete und das Meer an Tibetern mit ihren Langlebegebeten reicherten die Stimmung in der Halle mit tiefer Spiritualität an. Seine Heiligkeit erinnerte mehrmals an die Wichtigkeit den Buddhismus zum Wohle aller fühlenden Wesen zu aktiv leben. Zum Ende der Zeremonie zogen alle Tibeter und ihre Unterstützer die Mala (Gebetskette) vom Handgelenk, um gemeinsam mit Seiner Heiligkeit DAS Mantra des Dalai Lama zu beten. 10.000 Menschen beteten nahezu synchron das Mantra des Buddhas des Mitgefühls: Om Ma Ni Padme Hung.
Berührend waren auch die Darbietungen der jungen Tibeter, als sie für Seine Heiligkeit zwei Stücke aus der tibetischen Oper sangen. Die tibetische Oper ist ein wichtiger Bestandteil der tibetischen Kultur.
Die Zeremonie war zu Ende, Seine Heiligkeit winkte noch ein paar Mal in die Menge und verließ langsam, gestützt von Mönchen die Bühne. Von allen Seiten der Halle kamen Rufe "Long Life" und die Halle antwortete "The Dalai Lama". Viele hatten Tränen in den Augen und einen Klos im Hals, weil wir alle sehen konnten wie sehr diese Reise Seine Heiligkeit angestrengt hat und er dringend neben der fortlaufenden ReHa eine Pause benötigt. Seine Heiligkeit wird nächstes Jahr 90 Jahre alt.
Vielen Dank an die Tibeter Gemeinschaft Schweiz und das Tibetbüro in Genf für die kurzfristig und doch so ausgezeichnete Organisation rund um den Event im Hallenstadion in Zürich. Vielen Dank an all die Freunde aus der Schweiz, aus Deutschland und Österreich, die ich treffen durfte. Vielen Dank an Seine Heiligkeit dem 14. Dalai Lama von Tibet, dass er trotz großer Strapazen an der Zeremonie teilgenommen hat.
Lang Lebe Seine Heiligkeit, der 14. Dalai Lama von Tibet.
PS: Sorry für die schlechte Bildqualität.