Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama von Tibet
Der Dalai Lama hat im tibetischen Buddhismus und für die Tibeter eine sehr wichtige Rolle.
Im Jahre 1578 wurde der Ehrentitel des Dalai Lama erstmals verliehen. Als Mitglied der Gelug Tradition im tibetischen Buddhismus, welche gleichzeitig die größte Tradition darstellt, war er bis vor einigen Jahren geistlichen als auch weltliches Oberhaupt des tibetischen Volks. Der Dalai Lama gilt als Bodhishattva, als erleuchtetes Wesen das aus Mitgefühl zu allen fühlenden Wesen reinkarniert. Er gilt als Wiedergeburt von Chenresig, dem Buddha des Mitgefühls.
Im Sinne des tibetischen Buddhismus kann der Buddha des Mitgefühls am besten im Potala Palast im tibetischen Lhasa wirken.
Als Thubten Gyatso, der 13. Dalai Lama im Dezember 1933 verstarb, hat er zuvor seinen eng Anvertrauten Begleitern mitgeteilt, wann und wo er in Tibet wiedergeboren wird.
Nach rund 1 1/2 Jahren, im Jahr 1935 wurde Tenzin Gyatso (sein Geburtsname war Lhamo Döndrub) in der Provinz Amdo in Osttibet in einer Bauernfamilie geboren.
1937 begab sich eine Gruppe von hohen Mönchen auf eine geheime Mission nach Amdo, um den 14. Dalai Lama zu finden. Eine Vision des damaligen Regenten von Tibet, die Ankündigung des 13. Dalai Lama, eine Aussage des damaligen Staatsorakels und andere Vorzeichen brachte die Mönche auf diese Reise. Als die Gruppe von Mönchen vermuteten den 14. Dalai Lama gefunden zu haben, musste das Kind noch einige Tests bestehen, um ganz sicher zu sein, dass die Mönche tatsächlich die Reinkarnation von Chenresig vor sich hatten.
Er wurde später mit seiner Familie nach Lhasa gebracht, wo er als tibetischer Mönch der Gelug Tradition erzogen und unterrichtet wurde. Wegen der Bedrohung Tibets durch China drängte die tibetische Bevölkerung darauf, den damals 15 jährigen Tenzin Gyatso auch die weltliche Führung Tibets zu übergeben.
1951 unterzeichnete der 14. Dalai Lama einen Vertrag mit Peking bzgl. der Einverleibung Tibets durch China, um sein Volk und sein Land vor der vollkommenen Zerstörung zu schützen. Tibet war damals schon durch China besetzt, zahlreiche Tibeter, darunter viele Nonnen und Mönche wurden ermordet, Klöster waren zerstört. Der Vertrag sollte für Tibet weitgehend Autonomie gegenüber der Regierung in Peking zusagen. Dem war jedoch nicht so.
1959 wurde bekannt, dass Peking versuchen könnte den Dalai Lama zu beseitigen. Die Bevölkerung von Lhasa versammelte sich um den Sommerpalast des 14. Dalai Lama von Tibet um ihn vor der Ermordung oder Entführung zu schützen. Die tibetische Regierung beriet sich wie man weiter vorgehen sollte und das tibetische tibetische Staatsorakel wurde befragt. Man kam zum Schluss, dass der Dalai Lama aus seinem eigenen Land fliehen muss um sein Volk von außen her zu begleiten und zu befreien.
Tenzin Gyatso, seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama von Tibet flüchtete mit einer kleinen Gruppe von Beschützern, verkleidet als Soldat aus seinem Sommerpalast über den Himalaya nach Indien.
Im Norden Indiens in der Stadt Dharamsala wurde ihm von der indischen Regierung gestattet eine Exilregierung zu gründen. Zahlreiche Tibeter folgten ihm bisher, siedelten sich ebenfalls in der Bergsiedlung von Dharamsala an, oder verstreuten sich rund um den Planeten. Aufgrund seines seither stetigen friedlichen Kampfes um die Freiheit seines Volkes und dem drängen auf friedlichen Dialogs erhielt er im Jahre 1989 den Friedensnobelpreis.
Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama von Tibet ist ein Reformer und stets bemüht die Interessen seines Volkes in den Vordergrund zu stellen. So ersuchte er im Jahre 2011 die tibetische Exilregierung ihn aus der Verantwortung des weltlichen Oberhauptes der Tibeter zu entlassen. Das zukünftige Oberhaupt soll demokratisch von den Exiltibetern gewählt werden. Seither konzetriert er sich noch mehr auf einen friedlichen Dialog mit allen Menschen, egal welcher Herkunft, oder ethnischen Zugehörigkeit.
Der Dalai Lama wird von vielen Staatsoberhäuptern und den unterschiedlichsten Religionsvertretern gehört. Sehr zum Mißfallen der chinesischen Regierung, welche permanent versucht ihn als chinesischen Staatsfeind zu diskreditieren. So wird auf politisch Verantwortliche und auch über Wirtschaftskanäle Druck ausgeübt, wenn man mit Seiner Heiligkeit in den Dialog geht, bzw. ihn unterstützt.
Er ist trotz seines hohen Alters von über 80 Jahren noch immer und fast ständig unterwegs, um mit den Menschen rund um den Planeten in den Dialog zu treten.